Sparkonten für Kinder

, von Ekkehart Schmidt

Vor einigen Jahren wurden wir von einer Solidarsparerin gefragt, ob es auch möglich sei, Alternativsparkonten für Kinder einzurichten.
















Die Antwort ist ein uneingeschränktes Ja. Aber nicht unbedingt nach dem Motto "Je früher man ein Konto für sein Kind anlegt, umso mehr Geld kann man somit auf die Seite legen". Das sollte - mit Blick auf den Führerschein, ein hochwertiges Fahrrad oder das Studium - erst für Jugendliche relevant sein.

Es ist eher deshalb sinnvoll, für die eigenen Kinder ein Sparkonto einzurichten, da Eltern in der Verantwortung stehen, sie langsam und behutsam an den Umgang mit Geld heranzuführen. Sie können lernen, dass sie Geldgeschenke zum Geburtstag, den ersten kleinen Verdienst auf dem Flohmarkt oder nicht benötigtes Taschengeld für einen späteren Wunsch "aufheben" können.

Kinder unter 18 Jahren sind selbst nicht voll geschäftsfähig. Sie dürfen keine Verträge, z.B. einen Kontovertrag, eigenständig abschließen. Es ist dazu immer die Zustimmung der Erziehungsberechtigten erforderlich. Solche Konten können übrigens nicht nur von Eltern, sondern auch von Großeltern und Paten (selbst ohne verwandtschaftliche Beziehung) für ein Kind eingerichtet werden.

Ab dem Schulalter sind Kinder eingeschränkt geschäftsfähig. Etwa ab 12 Jahren könnte es sinnvoll sein, neben einem Spar- auch ein Girokonto einzurichten. So können Kinder lernen, kleine Summen oder Ausgaben zu verwalten und wichtige Lernerfahrungen im Umgang mit einem Konto bzw. einer Bank machen. Nur das Erleben des Anwachsens ihres Geldes durch Sparzinsen wird ihnen - anders als früheren Generationen - wohl noch einige Jahre verwehrt bleiben.

Die genannte Mutter zweier Kinder hatte noch ein spezielles Anliegen: Da ihre Kinder durch die Beteiligung an einem Filmprojekt ein höheres Honorar verdient hatten, also mehr als nur einen kleinen Verdienst, wollten die Eltern dieses Geld zugriffssicher bis zum 18. Geburtstag sperren. Auch dies ist bei Alternativsparkonten möglich.

Mit dem Wunsch nach einer Zugriffssperre sind die genannten Eltern nicht alleine. Während früher zur Geburt, zur Taufe oder zum Geburtstag Kindern früher von Verwandten und Bekannten vor allem mehr oder weniger nützliche Sachgeschenke übergeben wurden, erkennen Familien seit einigen Jahren, dass ein Sparkonto für Kinder auch deshalb Sinn machen kann, wenn man zum Beispiel seine spätere Ausbildung absichern möchte. Wenn die Kinder 18 geworden sind, kann ihnen dann auch - gerne in einem kleinen symbolischen Akt - die Verfügung übertragen werden.

Als frühzeitig abgeschlossene Geldanlage dient ein Sparkonto dem Nachwuchs also schon in jungen Jahren zur finanziellen Vorsorge. Wer sogar schon ein Sparkonto für ein Baby eröffnen möchte, kann von der Geburt an selbst mit geringen monatlichen Einzahlungen auf das Kindersparkonto einen wichtigen Beitrag für das Leben eines Heranwachsenden erbringen.

Aus unserer Sicht ist es aber auch unabdingbar, ein Konto nicht als "guten Einstieg in die Finanzwelt" zu sehen, sondern - zumindest in späteren Jahren - einen kritischen Umgang mit dem Thema "Geld verdienen mit Geld" zu pflegen.